35. PPP: Tanja stellt sich vor

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“Vom Dauerregen in die klirrende Kälte”

Serie: Das PPP / Aktuelle Berichte

Jahrgang: 35. PPP
Name: Tanja Schwenkschuster, 25 Jahre
Beruf: Industriekauffrau
Heimatort: Grabenstetten, Baden-Würtemberg
Platzierung: Seattle, Washington

Da ich in einem verschlafenen Dorf auf der schwäbischen Alb aufgewachsen bin, war ich begeistert über meine Platzierung in einer Metropolregion. Seattle – da denkt man an Stadtleben, unbegrenzte Möglichkeiten, an Grey’s Anatomy oder Fifty Shades of Grey. So auch ich! Abgesehen davon wusste ich allerdings nichts, also habe ich doch mal gegoogelt. Ich habe herausgefunden, dass sich die Stadt vor allem durch “Big Business”, unter anderen befinden sich die Zentralen von Amazon, Boing und Starbucks hier, und sehr viel Regen auszeichnet.

Sechs Monate später muss ich sagen, dass Wikipedia es damit auf den Punkt gebracht hat. Der andauernde und gleichbleibende Regen beginnt im Oktober und hört scheinbar überhaupt nicht mehr auf. Er hat es sogar geschafft, die Wasserfestigkeit meiner deutschen Winterjacke zu zerstören. Außerdem ist der Himmel seltenst blau oder gar klar, inzwischen kann ich gut verstehen, dass viele zugezogene Bewohner sich nie daran gewöhnen. Die geschäftige Stimmung in der Stadt und die nicht vorhandene Community meiner Hosts hat es mir nicht einfach gemacht, Anschluss zu finden. Amerikaner sind sehr nett und hilfsbereit, doch häufig auch oberflächlich, ich habe mich noch nicht entscheiden, ob ich diese kulturell bedingte Eigenheit schätzen soll oder nicht.

Das College ging erst sechs Wochen nach meiner Ankunft in Seattle los und meine Gasteltern sind die “typisch amerikanischen Workaholics”. So habe ich die Umgebung alleine erkundet, und Washington State schnell lieben gelernt. Am Pazifik gibt es unzählige beeindruckende Küstenabschnitte. Mein Highlight war der Olympics National Park, dort konkurrieren die Strände mit den Regenwäldern um Aufmerksamkeit. Ich kann nicht sagen, was ich in meinem Leben gesehen habe, das schöner war, als der Sonnenaufgang am einsamen Strand von La Push. Abgesehen vom Grand Canyon, welchen ich im Dezember besucht habe, hatte ich dieses Gefühl der Ehrfurcht nie wieder. Unglaublich ist, das sich auch beeindruckende Gipfelketten mit unendlich vielen Meilen an Wanderwegen in Washington State befinden.

Im Januar ging es für mich nach Washington D.C., da ich als einer der fünf Teilnehmer für das CIP ausgewählt wurde. Ich kann nun jeden Tag den blauen Himmel, und ab und zu sogar einen beeindruckenden Sonnenuntergang bewundern. Allerdings herrscht hier dagegen klirrende Kälte, welcher ich aufgrund meines täglichen Weges ins Büro nicht entfliehen kann. Das Praktikum im Congress ist die mit Abstand beeindruckendste Erfahrung meiner beruflichen Laufbahn. Das Gefühl auf dem Hill ist unglaublich inspirierend, geschäftig und professionell. Wenn man hochrangigen Politikern oder Journalisten in den unterirdischen Gängen des Komplexes begegnet, kommt man sich vor, als befände man sich im Film. An das leckere Essen in den Briefings oder Hearings könnte ich mich auch problemlos gewöhnen.

Ich will garnicht so genau wissen, was die nächsten sechs Monaten in den USA noch zu bieten haben, sonst wird es noch langweilig. Für regelmassige Updates könnt Ihr mir auf Instagram und meinem Blog folgen.

Eure Tanja

Mehr über Tanja gibt es auf ihrem Blog zu erfahren.

Berichte von anderen Teilnehmern des 35. PPP können über die Blogs auf www.35ppp.de gefunden werden.

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Karla Lange

RG LeiterIN

PPP Jahrgang / Platzierung
38. PPP / Atlanta, GA